Marienburg

Marienburg
Marienburg,
 
polnisch Mạlbork, Kreisstadt in der Woiwodschaft Pommern (bis 1998 Stadt in der aufgelösten Woiwodschaft Elbląg [Elbing]), Polen, an der Nogat, 40 400 Einwohner; Nahrungsmittel-, Textil- und Bekleidungsindustrie, Maschinenbau; Flusshafen.
 
 
Marienburg wurde neben der Marienburg (Ordensburg) planmäßig angelegt, mit breiter Marktstraße und dem gotischen Rathaus (1365-80; um 1457-60 umgebaut) im Mittelpunkt. Nach schwerer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde Marienburg wieder aufgebaut. Außerhalb der Burg sind Teile der Stadtmauern mit Töpfer- und Marientor (1352-83) und die spätgotische Johanniskirche (1468-1523; Gewölbe 1538) bedeutsam. - Die Marienburg, 1276 gegründet, war seit 1280 Konventssitz des Deutschen Ordens, 1309-1457 Residenz des Hochmeisters. Der älteste Teil der Anlage ist das Hochschloss, 1276-80 auf quadratischen Grundriss gebaut, 1334-44 ausgebaut mit doppelgeschossigem Kreuzgang zum Hof, Kapitelsaal, Marien- und Annakapelle mit Sterngewölbe sowie mächtigem Wehrturm. Die ehemalige Vorburg wurde zum Mittelschloss ausgebaut, 1318-24 entstand der Große Remter mit Sterngewölbe, 1383-99 an der Westseite der wehrhafte Hochmeisterpalast. Die neue Vorburg im Norden mit Zeughaus, Laurentiuskirche u. a. Bauten entstand 1309. Die Burganlage war von Wehrmauern mit Basteien (13./14. Jahrhundert) umgeben. Im 19./20. Jahrhundert wurde die zum Teil verfallene Burg restauriert und nach Zerstörung (1945; 1959 Brand) wiederhergestellt (heute zum Teil Museum), seit 1997 ist sie UNESCO-Weltkulturerbe..
 
 
Die Siedlung Marienburg entstand im Schutz der Burg des Deutschen Ordens und erhielt 1276 Stadtrecht. 1945 kam die Stadt, bis dahin amtlich Marienburg (Westpreußen) genannt, unter polnische Verwaltung; die Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 anerkannt.
 
 
H. Boockmann: Die Marienburg im 19. Jh. (1982);
 H. Knapp: Das Schloss M. in Preußen. Quellen u. Materialien zur Baugesch. nach 1456 (1990).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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